Folke Köbberling
In der „grünen mitte essen“ führt die Künstlerin Folke Köbberling gemeinsam mit dem Ruhrgebietsschäfer Tobias Thimm Schafe auf die Weide, die hier nicht nur ihrem landschaftsgärtnerischen Geschäft des Rasenmähens nachkommen. In Anbetracht eines Rohwollpreises von 12 Cent pro Kilogramm erweist sich die liebliche Vorstellung vom Schaf als kuscheligem Kleidungsproduzenten als romantische Schwärmerei. Vielmehr sind die Tiere angesichts der Tatsache, dass Schafswolle heute zunehmend als Sondermüll entsorgt werden muss, „auf Jobsuche“. Köbberling bietet dafür verschiedene Konzepte an, wie die Verwendung der Wolle als Isolationsmaterial für Häuser, was in einem archaisch anmutenden Schafstall auf der innerstädtischen Weide Gestalt annimmt. Weitere Verwertungsformen, wie die der Lebensmittelproduktion, der Schallisolation oder der Luftfilterung, stellen Künstlerin und Schäfer am weitläufigen Gehege anhand von Schautafeln vor.
Eine besondere Zukunftsvision vermittelt sich hier in der Nachbarschaft auf Zeit. Die Schafe werden während ihres Aufenthalts von Anlieger:innen betreut, gefüttert und auf die Weide geführt, um nachbarschaftliche Verantwortung genauso zu erproben wie eine erneute emotionale Nähe zwischen Produzent:innen und Konsument:innen, zwischen Tier und Mensch, zwischen Stadtgesellschaft und Natur.
Adresse: grüne mitte essen
Folke Köbberling
The Grüne Mitte Essen finds the artist Folke Köbberling and Ruhr-area shepherd Tobias Thimm leading sheep out to a pasture, where they do more than just go about their business of “mowing” the lawn. Given a raw wool price of 12 cents/kg, the charming idea of sheep as cuddly clothing producers is little more than a romantic fantasy. On the contrary: sheep’s wool is now increasingly disposed of as hazardous waste, to the extent that the animals are now “looking for a job”. Köbberling proposes various concepts for solving this problem, including using the wool as insulation material for houses – an idea demonstrated on an archaic-looking sheep pen on an inner-city pasture. Display panels in the generously-sized enclosure show the artist and shepherd pointing to other wool uses as well, including potential food production applications, as sound insulation or air filtration material.
This “temporary neighbourhood” conveys a special vision of the future. Throughout their stay, the sheep are looked after, fed, and led to pasture by local residents in an exploration of neighbourly responsibility. It also hopes to re-establish the emotional connection between producers and consumers, humans and animals, urban communities and nature.
Address: grüne mitte essen
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