Anne Berlit
Im Rahmen von „Folkwang und die Stadt“ verwertet und verwandelt die Essener Künstlerin Anne Berlit einen dieser Entwürfe für ihre Zwecke. Das ursprünglich als stilisierte Litfaßsäule konzipierte Objekt wird von Berlit restauriert und um eine Leuchtschrift, drei Megafone und Beschriftungen auf Wand und Boden erweitert. Dies geschieht, um jenen eine Stimme zu geben, die in unserer Gesellschaft keine mehr haben und in der Parallelwelt der Justizvollzugsanstalt Essen ihre Strafe absitzen. Die Arbeit Licht am Ende des Tunnels, die auf eine Praxis unter Häftlingen verweist, sich per Taschenlampe Morsezeichen zuzusenden, um miteinander über den Gefängnishof in Kontakt zu treten, erweitert die Art der geheimen Kommunikation in den öffentlichen Raum. Über die Leuchtschrift können Gefangene der JVA Nachrichten in die Stadt senden – und diese kann ihnen antworten: Auf der Tafel können Passant:innen Rückmeldungen geben und ihrerseits Fragen stellen. Berlit, die seit Jahren Kunstworkshops in der JVA leitet, thematisiert damit die Divergenz einer Gesellschaft, die weiterhin den kompletten Ausschluss von Straffälligen aus der Gemeinschaft als probates Mittel der Strafe ansieht.
Adresse: Fußgängerzone Viehofer Straße 36-38
Anne Berlit
Folkwang and the City finds Essen-based artist Anne Berlit recycling and transforming one of these very designs for her own purposes. Berlit restored the structure, which was originally conceived as a stylised advertising pillar, and expanded it to include a neon sign, three megaphones, and lettering on the wall and floor. Her aim in doing so was to give a voice to those who no longer have one in our society and are serving their sentences in the parallel world of the Essen penitentiary. Titled Licht am Ende des Tunnels (Light at the End of the Tunnel), the work references the prison practice of inmates sending Morse code messages to one other by torch so as to converse across the prison yard. It extends this kind of secret communication into public space. Prisoners can use the neon sign to send messages to the city – and the city can answer them: passers-by can leave feedback on the board and ask questions. In this way, Berlit – who has led art workshops in the prison for years – addresses the divergence of a society that continues to see the complete exclusion of offenders as a tried and tested means of punishment.
Address: pedestrian zone Viehofer Straße 36-38
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