KONZEPT
Liebe Leserinnen und Leser,
vom 21. Mai bis 7. August 2022 wird die Essener City Nord zur Spielstätte für zahlreiche Projekte, die Kultur, Stadt und Leben miteinander vereinen. Sie alle sind Teil des Festivals „Folkwang und die Stadt“.
Vor drei Jahren haben wir das Vorhaben ins Leben gerufen, um das Museum weiter zur Stadt hin und zu ihren vielfältigen Gemeinschaften zu öffnen. In Zusammenarbeit mit Markus Ambach und seinem Team von MAP haben wir den Dialog mit den Bürger:innen dieser Stadt gesucht: mit Essener Initiativen und Communities, mit Start-ups und dem Einzelhandel, mit Gestalter:innen und Aktivist:innen, mit Vertreter:innen der Verwaltung und Stadtplanung, mit humanitären Organisationen und Stiftungen, mit Akteur:innen aus Alltagskultur und Künstler:innen – kurz: mit Menschen, die sich in ihrer Stadt engagieren. Gemeinsam haben wir diskutiert, wie wir den Herausforderungen von Integration, kultureller Vielfalt, Klimakrise, Globalisierung und Digitalisierung begegnen können – und uns selbst gefragt, ob die Menschen noch ins Museum kommen, um eine Auseinandersetzung mit diesen Themen zu finden, oder das Museum nicht vielmehr auf die Menschen zugehen muss, um ihnen dort zu begegnen, wo sich die Auswirkungen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld zeigen.
Aus dem Austausch sind viele kleinere und größere Projekte entstanden, die sich mit unserer Zukunft und der unserer Stadt auseinandersetzen und die jetzt im Rahmen des Festivals auf einer Tour durch die nördliche Innenstadt erfahrbar werden. Dabei war uns wichtig, nicht mit vorgefertigten Ideen auf die Stadt zuzugehen, sondern den vorhandenen Initiativen und Orten Sichtbarkeit zu verleihen und aus den gemeinsamen Begegnungen Ideen zu entwickeln, zu denen nach und nach auch Künstler:innen befragt und hinzugezogen wurden.
Der Folkwang-Gedanke unseres Museumsgründers Karl Ernst Osthaus stand hier Pate. Er war der festen Überzeugung, dass „ohne die Mitwirkung der Kunst die wichtigsten Fragen des sozialen Lebens unlösbar“ seien. Mit der Folkwang-Idee verfolgte er mehr als nur die Gründung eines Museums; er siedelte Künstler:innen in der Stadt an, beauftragte Gestalter:innen und Architekt:innen mit neuen Entwürfen, organisierte Schaufensterwettbewerbe, gründete eine Schule und plante neue Stadtbezirke. Mit all dem wollte er das Ruhrgebiet nachhaltig verändern. Diesem Erbe fühlen wir uns verpflichtet: Doch wie sieht es heute 100 Jahre später mit der Mitwirkung der Kunst in Stadt und Gesellschaft aus?
Diese Überlegungen waren für uns Herausforderung und Motivation zugleich, mit dem Museum ins Stadtleben einzutauchen. Vom Berliner Platz aus, dessen Verkehrskreisel zu einem „Eco-Village“ rund um nachhaltige Zukunftsperspektiven wird, führt der Rundgang durch die nördliche Innenstadt, vorbei am Weberplatz und Kopstadtplatz, über die Viehofer Straße ins Eltingviertel und durch die „grüne mitte essen“ zurück zum Ausgangspunkt. Entlang der Route begegnen wir künstlerischen und sozialen Projekten, zum Beispiel im leer stehenden China-Restaurant „Mayflower“, in der ehemaligen Tabeldance-Bar „Naked“, im „Art Faktors Tattoostudio“ und in umgewidmeten Einzelhandelsflächen, mitten auf der Straße, auf stillgelegten Bahngleisen und auf urbanen Grünflächen. Mehr als 15 internationale Künstler:innen und Kollektive sowie zahlreiche lokale Initiativen nehmen an „Folkwang und die Stadt“ teil.
Dabei treffen wir auch auf Werke der Museumssammlung an ungewöhnlichen Orten: Anouk Kruithofs Videoinstallation mit Tänzen aus aller Welt wird in einem ehemaligen Club in der Rottstraße gezeigt, Fari Shams versetzt einen zeitgenössischen Doppelgänger der Bronzeskulptur Das eherne Zeitalter von Auguste Rodin aus dem Museum Folkwang in den Stadtraum, und unser Deutsches Plakat Museum zieht temporär in die Wohnwelten des IKEA-Einrichtungshauses ein.
Eine besondere Plattform für lokale Initiativen bietet die „Expo Alternativ“ über dem „Konsumreform“ am Kopstadtplatz 10, und im angrenzenden Projektraum KOP.12 stellen Studierende der Folkwang Universität der Künste neue Arbeiten vor. Die Künstlerinnen Paula Erstmann und Mascha Fehse arbeiten mit den Communities und Projektträgern an der Kirche St. Gertrud rund um das Thema Ernährung, und Anlieger:innen am Weberplatz gestalten den Pflückgarten von atelier le balto neu. Isabella Fürnkäs’ transhumane Gestalten bevölkern unterschiedliche Schaufenster in der Stadt, und Anne Berlit sendet Botschaften der Inhaftierten aus der Justizvollzugsanstalt an eine umgestaltete Litfaßsäule in die Fußgängerzone.
Diese und zahlreiche weitere Projekte schreiben sich in das städtische Leben ein, zeigen soziale und künstlerische Potenziale der Stadt auf und laden Sie alle ein, die City Nord gemeinsam neu zu entdecken – bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags täglich von 12 bis 20 Uhr.
Die vorliegende Zeitung dient als Leitfaden und gibt zahlreiche Hintergrundinformationen. Sie hilft, die Interventionen in der City auf eigene Faust zu erkunden. Und sie stellt auch das umfangreiche Begleitprogramm vor, das Möglichkeiten für Begegnungen schafft und weitere Einblicke in Themen und Initiativen unserer Stadt bietet. Sie finden uns übrigens auch online unter www.folkwangunddiestadt.net und auf Instagram unter @folkwangunddiestadt.
Ich möchte mich herzlich bedanken bei Markus Ambach und seinem Team, den zahlreichen Teilnehmer:innen, Initiativen und Künstler:innen, der Stadtverwaltung und den Projektpartnern, unseren Förderern und Unterstützern: der E.ON Stiftung, der Kunststiftung NRW, der Stiftung Mercator, den Stadtwerken Essen, der Allbau und der Funke Mediengruppe. Alle Ideen – und schienen sie zunächst noch so abwegig – stießen überall auf Offenheit, Neugierde und tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung. So hat sich das Vorhaben über die vergangenen drei Jahre zu einem großen Gemeinschaftsprojekt entwickelt, zu dessen Gelingen viele beigetragen haben. Ich wünsche Ihnen bei der Tour viel Freude, neue Anregungen und einen lebhaften Austausch mit den Menschen in dieser Stadt!
Ihr Peter Gorschlüter
Direktor Museum Folkwang
Dear Readers,
From 21 May to 7 August 2022, Essen’s City Nord district becomes the venue for a number of projects merging culture, city, and life. They are all part of the "Folkwang and the City” festival.
We launched the project three years ago with the aim of opening the museum to the city and its various communities. For it, we collaborated with Markus Ambach and his team at MAP in seeking dialogue with the residents of this city: with Essen’s own initiatives and communities, start-ups and retailers, designers and activists, government representatives and urban planning authorities, humanitarian organisations and foundations, with stakeholders from everyday culture and artists – in short: with people who take an active part in their city. Together we discussed how we might meet the challenges of integration, cultural diversity, the climate crisis, globalisation, and digitalisation – and asked ourselves whether people still come to the museum to engage with these issues, or whether the museum wouldn’t do better to meet people where they are, where the effects of such challenges present themselves in their immediate, day-to-day surroundings.
That dialogue gave rise to many larger and smaller projects that address both our own future and that of our city, and which can now be experienced as part of a tour through the northern city centre. We felt it was important not to approach the city with preconceived ideas, but instead to give visibility to existing initiatives and places and allow new ideas and topics to flow from joint encounters, after which point artists were gradually consulted and brought in.
Our model in this was the Folkwang concept developed by Karl Ernst Osthaus, the founder of our museum, who was convinced that “without the contributions of art, the most important questions of social life would go unresolved”. The Folkwang idea involved more than just founding a museum; Osthaus brought artists to live in the city, commissioned new designs from designers and architects, organised shop window competitions, founded a school, and planned new city districts – all in an effort to bring lasting change to the Ruhr region. It is a legacy we feel obliged to continue: but how does art’s influence in the city and society look today, 100 years later?
These deliberations provided us with both a challenge and an incentive to immerse ourselves in city life with the museum. Starting from Berliner Platz, where a traffic roundabout becomes an Eco-Village illuminating prospects for a sustainable future, the tour leads through the northern part of the city centre, past Weberplatz and Kopstadtplatz, via Viehofer Straße to Eltingviertel, continuing on through Grüne Mitte Essen and back to the starting point. Along the route we find artistic and social projects in venues including the empty Mayflower, a Chinese restaurant; Naked, a onetime tabledance bar; Art Faktors Tattoostudio and converted retail spaces; in the middle of the road; disused railway tracks and public green spaces throughout the city. “Folkwang and the City” features more than fifteen international artists and collectives along with numerous local initiatives.
We also encounter works from the museum collection in unusual places: Anouk Kruithof’s video installation showing dances from all over the world on view at a former club in Rottstraße; Fari Shams’ contemporary doppelgänger of Auguste Rodin’s bronze sculpture The Age of Bronze, relocated from Museum Folkwang to urban space; and our German Poster Museum temporarily housed in the domestic showrooms of the local IKEA furniture store.
Expo Alternativ above the Konsumreform (consumer reform) shop at Kopstadtplatz 10 offers a special platform for local initiatives, while students from the Folkwang University of the Arts present new work at KOP.12, the adjacent project space. Artists Paula Erstmann and Mascha Fehse work with communities and project sponsors at the Church of St. Gertrud to address the subject of food and nutrition, while residents around Weberplatz redesign the picking garden project by atelier le balto. Isabella Fürnkäs’ transhuman figures populate various shop windows in the city, as Anne Berlit relays messages from prison inmates via a reconfigured advertising pillar in the pedestrian zone.
These and numerous other projects inscribe themselves into urban life, reveal social and artistic potentials of the city, and invite you all to collectively rediscover City Nord – with free admission Tuesdays to Sundays daily from 12 p.m. to 8 p.m.
This newspaper is meant to serve as a guide and contains a great deal of background information. Its purpose is to assist you in exploring interventions in the city on your own. It also offers a glimpse of the exhibition’s extensive accompanying programme, which holds a number of opportunities for encounter and gives even more insight into issues and initiatives in our city. You can also visit us online at www.folkwangunddiestadt.net and on Instagram at @folkwangunddiestadt.
I would like to express my sincere thanks to Markus Ambach and his team, the many participating initiatives and artists, the city administration, as well as our project partners, sponsors, and supporters: the E.ON Foundation, Kunststiftung NRW, Stiftung Mercator, Stadtwerke Essen, Allbau, and Funke Mediengruppe. All ideas, no matter how far-fetched they may have seemed at first, have been met with openness, curiosity, and active support in their implementation. Consequently, these past three years have seen the project develop into a large collaborative undertaking, and many have contributed to its success. I hope you enjoy the tour, find yourself inspired and stimulated by what you see, and engage in a lively dialogue with the people of this city.
Peter Gorschlüter
Director Museum Folkwang
KONZEPT
Liebe Leserinnen und Leser,
vom 21. Mai bis 7. August 2022 wird die Essener City Nord zur Spielstätte für zahlreiche Projekte, die Kultur, Stadt und Leben miteinander vereinen. Sie alle sind Teil des Festivals „Folkwang und die Stadt“.
Vor drei Jahren haben wir das Vorhaben ins Leben gerufen, um das Museum weiter zur Stadt hin und zu ihren vielfältigen Gemeinschaften zu öffnen. In Zusammenarbeit mit Markus Ambach und seinem Team von MAP haben wir den Dialog mit den Bürger:innen dieser Stadt gesucht: mit Essener Initiativen und Communities, mit Start-ups und dem Einzelhandel, mit Gestalter:innen und Aktivist:innen, mit Vertreter:innen der Verwaltung und Stadtplanung, mit humanitären Organisationen und Stiftungen, mit Akteur:innen aus Alltagskultur und Künstler:innen – kurz: mit Menschen, die sich in ihrer Stadt engagieren. Gemeinsam haben wir diskutiert, wie wir den Herausforderungen von Integration, kultureller Vielfalt, Klimakrise, Globalisierung und Digitalisierung begegnen können – und uns selbst gefragt, ob die Menschen noch ins Museum kommen, um eine Auseinandersetzung mit diesen Themen zu finden, oder das Museum nicht vielmehr auf die Menschen zugehen muss, um ihnen dort zu begegnen, wo sich die Auswirkungen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld zeigen.
Aus dem Austausch sind viele kleinere und größere Projekte entstanden, die sich mit unserer Zukunft und der unserer Stadt auseinandersetzen und die jetzt im Rahmen des Festivals auf einer Tour durch die nördliche Innenstadt erfahrbar werden. Dabei war uns wichtig, nicht mit vorgefertigten Ideen auf die Stadt zuzugehen, sondern den vorhandenen Initiativen und Orten Sichtbarkeit zu verleihen und aus den gemeinsamen Begegnungen Ideen zu entwickeln, zu denen nach und nach auch Künstler:innen befragt und hinzugezogen wurden.
Der Folkwang-Gedanke unseres Museumsgründers Karl Ernst Osthaus stand hier Pate. Er war der festen Überzeugung, dass „ohne die Mitwirkung der Kunst die wichtigsten Fragen des sozialen Lebens unlösbar“ seien. Mit der Folkwang-Idee verfolgte er mehr als nur die Gründung eines Museums; er siedelte Künstler:innen in der Stadt an, beauftragte Gestalter:innen und Architekt:innen mit neuen Entwürfen, organisierte Schaufensterwettbewerbe, gründete eine Schule und plante neue Stadtbezirke. Mit all dem wollte er das Ruhrgebiet nachhaltig verändern. Diesem Erbe fühlen wir uns verpflichtet: Doch wie sieht es heute 100 Jahre später mit der Mitwirkung der Kunst in Stadt und Gesellschaft aus?
Diese Überlegungen waren für uns Herausforderung und Motivation zugleich, mit dem Museum ins Stadtleben einzutauchen. Vom Berliner Platz aus, dessen Verkehrskreisel zu einem „Eco-Village“ rund um nachhaltige Zukunftsperspektiven wird, führt der Rundgang durch die nördliche Innenstadt, vorbei am Weberplatz und Kopstadtplatz, über die Viehofer Straße ins Eltingviertel und durch die „grüne mitte essen“ zurück zum Ausgangspunkt. Entlang der Route begegnen wir künstlerischen und sozialen Projekten, zum Beispiel im leer stehenden China-Restaurant „Mayflower“, in der ehemaligen Tabeldance-Bar „Naked“, im „Art Faktors Tattoostudio“ und in umgewidmeten Einzelhandelsflächen, mitten auf der Straße, auf stillgelegten Bahngleisen und auf urbanen Grünflächen. Mehr als 15 internationale Künstler:innen und Kollektive sowie zahlreiche lokale Initiativen nehmen an „Folkwang und die Stadt“ teil.
Dabei treffen wir auch auf Werke der Museumssammlung an ungewöhnlichen Orten: Anouk Kruithofs Videoinstallation mit Tänzen aus aller Welt wird in einem ehemaligen Club in der Rottstraße gezeigt, Fari Shams versetzt einen zeitgenössischen Doppelgänger der Bronzeskulptur Das eherne Zeitalter von Auguste Rodin aus dem Museum Folkwang in den Stadtraum, und unser Deutsches Plakat Museum zieht temporär in die Wohnwelten des IKEA-Einrichtungshauses ein.
Eine besondere Plattform für lokale Initiativen bietet die „Expo Alternativ“ über dem „Konsumreform“ am Kopstadtplatz 10, und im angrenzenden Projektraum KOP.12 stellen Studierende der Folkwang Universität der Künste neue Arbeiten vor. Die Künstlerinnen Paula Erstmann und Mascha Fehse arbeiten mit den Communities und Projektträgern an der Kirche St. Gertrud rund um das Thema Ernährung, und Anlieger:innen am Weberplatz gestalten den Pflückgarten von atelier le balto neu. Isabella Fürnkäs’ transhumane Gestalten bevölkern unterschiedliche Schaufenster in der Stadt, und Anne Berlit sendet Botschaften der Inhaftierten aus der Justizvollzugsanstalt an eine umgestaltete Litfaßsäule in die Fußgängerzone.
Diese und zahlreiche weitere Projekte schreiben sich in das städtische Leben ein, zeigen soziale und künstlerische Potenziale der Stadt auf und laden Sie alle ein, die City Nord gemeinsam neu zu entdecken – bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags täglich von 12 bis 20 Uhr.
Die vorliegende Zeitung dient als Leitfaden und gibt zahlreiche Hintergrundinformationen. Sie hilft, die Interventionen in der City auf eigene Faust zu erkunden. Und sie stellt auch das umfangreiche Begleitprogramm vor, das Möglichkeiten für Begegnungen schafft und weitere Einblicke in Themen und Initiativen unserer Stadt bietet. Sie finden uns übrigens auch online unter www.folkwangunddiestadt.net und auf Instagram unter @folkwangunddiestadt.
Ich möchte mich herzlich bedanken bei Markus Ambach und seinem Team, den zahlreichen Teilnehmer:innen, Initiativen und Künstler:innen, der Stadtverwaltung und den Projektpartnern, unseren Förderern und Unterstützern: der E.ON Stiftung, der Kunststiftung NRW, der Stiftung Mercator, den Stadtwerken Essen, der Allbau und der Funke Mediengruppe. Alle Ideen – und schienen sie zunächst noch so abwegig – stießen überall auf Offenheit, Neugierde und tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung. So hat sich das Vorhaben über die vergangenen drei Jahre zu einem großen Gemeinschaftsprojekt entwickelt, zu dessen Gelingen viele beigetragen haben. Ich wünsche Ihnen bei der Tour viel Freude, neue Anregungen und einen lebhaften Austausch mit den Menschen in dieser Stadt!
Ihr Peter Gorschlüter
Direktor Museum Folkwang
Dear Readers,
From 21 May to 7 August 2022, Essen’s City Nord district becomes the venue for a number of projects merging culture, city, and life. They are all part of the "Folkwang and the City” festival.
We launched the project three years ago with the aim of opening the museum to the city and its various communities. For it, we collaborated with Markus Ambach and his team at MAP in seeking dialogue with the residents of this city: with Essen’s own initiatives and communities, start-ups and retailers, designers and activists, government representatives and urban planning authorities, humanitarian organisations and foundations, with stakeholders from everyday culture and artists – in short: with people who take an active part in their city. Together we discussed how we might meet the challenges of integration, cultural diversity, the climate crisis, globalisation, and digitalisation – and asked ourselves whether people still come to the museum to engage with these issues, or whether the museum wouldn’t do better to meet people where they are, where the effects of such challenges present themselves in their immediate, day-to-day surroundings.
That dialogue gave rise to many larger and smaller projects that address both our own future and that of our city, and which can now be experienced as part of a tour through the northern city centre. We felt it was important not to approach the city with preconceived ideas, but instead to give visibility to existing initiatives and places and allow new ideas and topics to flow from joint encounters, after which point artists were gradually consulted and brought in.
Our model in this was the Folkwang concept developed by Karl Ernst Osthaus, the founder of our museum, who was convinced that “without the contributions of art, the most important questions of social life would go unresolved”. The Folkwang idea involved more than just founding a museum; Osthaus brought artists to live in the city, commissioned new designs from designers and architects, organised shop window competitions, founded a school, and planned new city districts – all in an effort to bring lasting change to the Ruhr region. It is a legacy we feel obliged to continue: but how does art’s influence in the city and society look today, 100 years later?
These deliberations provided us with both a challenge and an incentive to immerse ourselves in city life with the museum. Starting from Berliner Platz, where a traffic roundabout becomes an Eco-Village illuminating prospects for a sustainable future, the tour leads through the northern part of the city centre, past Weberplatz and Kopstadtplatz, via Viehofer Straße to Eltingviertel, continuing on through Grüne Mitte Essen and back to the starting point. Along the route we find artistic and social projects in venues including the empty Mayflower, a Chinese restaurant; Naked, a onetime tabledance bar; Art Faktors Tattoostudio and converted retail spaces; in the middle of the road; disused railway tracks and public green spaces throughout the city. “Folkwang and the City” features more than fifteen international artists and collectives along with numerous local initiatives.
We also encounter works from the museum collection in unusual places: Anouk Kruithof’s video installation showing dances from all over the world on view at a former club in Rottstraße; Fari Shams’ contemporary doppelgänger of Auguste Rodin’s bronze sculpture The Age of Bronze, relocated from Museum Folkwang to urban space; and our German Poster Museum temporarily housed in the domestic showrooms of the local IKEA furniture store.
Expo Alternativ above the Konsumreform (consumer reform) shop at Kopstadtplatz 10 offers a special platform for local initiatives, while students from the Folkwang University of the Arts present new work at KOP.12, the adjacent project space. Artists Paula Erstmann and Mascha Fehse work with communities and project sponsors at the Church of St. Gertrud to address the subject of food and nutrition, while residents around Weberplatz redesign the picking garden project by atelier le balto. Isabella Fürnkäs’ transhuman figures populate various shop windows in the city, as Anne Berlit relays messages from prison inmates via a reconfigured advertising pillar in the pedestrian zone.
These and numerous other projects inscribe themselves into urban life, reveal social and artistic potentials of the city, and invite you all to collectively rediscover City Nord – with free admission Tuesdays to Sundays daily from 12 p.m. to 8 p.m.
This newspaper is meant to serve as a guide and contains a great deal of background information. Its purpose is to assist you in exploring interventions in the city on your own. It also offers a glimpse of the exhibition’s extensive accompanying programme, which holds a number of opportunities for encounter and gives even more insight into issues and initiatives in our city. You can also visit us online at www.folkwangunddiestadt.net and on Instagram at @folkwangunddiestadt.
I would like to express my sincere thanks to Markus Ambach and his team, the many participating initiatives and artists, the city administration, as well as our project partners, sponsors, and supporters: the E.ON Foundation, Kunststiftung NRW, Stiftung Mercator, Stadtwerke Essen, Allbau, and Funke Mediengruppe. All ideas, no matter how far-fetched they may have seemed at first, have been met with openness, curiosity, and active support in their implementation. Consequently, these past three years have seen the project develop into a large collaborative undertaking, and many have contributed to its success. I hope you enjoy the tour, find yourself inspired and stimulated by what you see, and engage in a lively dialogue with the people of this city.
Peter Gorschlüter
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Email: post@markusambachprojekte.de
Telefon: +49 (0) 211 15927623
Besuchszeiten
Festivalzentrum Berliner Platz und alle Ausstellungsorte:
Di – So, 12 – 20 Uhr