Die Stadt von morgen
Ein Rundgang zur städtebaulichen Entwicklung am Beispiel des Berliner Platzes
Karl Ernst Osthaus versuchte im „Hagener Impuls“, die Vielschichtigkeit städtischer Bedürfnisse in einem großen, die Disziplinen einenden Entwurf zusammenzubringen. Das heutige Stadtbild Essens rund um den Berliner Platz zeigt eine andere Realität, die geprägt ist vom Aufeinandertreffen sehr diverser Architekturen und innerstädtischer Nutzungen. Hier stellt sich die Frage nach einer Stadtplanung, die der Gesellschaft von morgen geeignete Handlungsstrukturen zur Verfügung stellt. Gerade die Innenstädte als Kern einer gelebten Urbanität stehen aktuell unter Druck. Onlinehandel und Pandemie werfen Fragen nach der Sinnfälligkeit einer Stadtmitte auf, die sich bislang als „Einkaufsstadt“ definiert hat. Nun bietet sich die Möglichkeit, die Innenstädte neu zu denken: als rekultivierten Raum einer Stadtgesellschaft zwischen Wohnen und Arbeit, Freizeit und Kultur.
Zusammen mit Expertinnen und Experten aus Planung, Kultur und Stadtentwicklung gehen wir auf einem Rundgang den Anforderungen an eine zukunftsfähige Urbanität nach. Der Weg beginnt in der City Nord, die auf kleinstem Raum klassische Innenstadtnutzungen vom Kaufhaus bis zum Einzelhandel mit migrantischem Wohnen und Szenetreffs vereint. Selbst dieser lebendige Bereich leidet unter den aktuellen Problemen der Innenstädte. Hier stellt sich die Frage, welche Rolle die Kultur und Konzepte für ein Kreativquartier in den Überlegungen der Stadtplanerinnen und Stadtplaner für die zukünftige Entwicklung der Innenstadt spielen.
Die angrenzende Grüne Mitte Essen ist das zentrale Wohnviertel von Neu-Essener*innen und Innenstadtliebhaber*innen. Sie konfrontiert die brutalistische Universitätsarchitektur und das vitale Nordviertel mit neuzeitlichen Bauten im Townhouse-Stil. Am Berliner Platz erwartet uns dann eine Verkehrsarchitektur, die der automobilen Stadt der 1960er Jahre entsprungen scheint. Sie verknüpft sich am ursprünglichen Eingang der „Krupp-Stadt“ mit deren Industriebauten und den hier angesiedelten Möbelhäusern wie IKEA, die man sonst nur auf der grünen Wiese findet. Wer sich zwischen den Shoppinggiganten und den zahlreichen Parkhausflächen verliert, findet sich vielleicht und aus Versehen in einer übrig gebliebenen Reihenhaussiedlung wieder, die heute als Rotlichtviertel genutzt wird.
In diesem „Clash der Architekturen“ fragen wir gemeinsam nach Konzepten für die Stadt von morgen, die schon heute gedacht werden muss.
Martin Harter, Geschäftsbereichsvorstand für Stadtplanung und Bauen, Essen
Stefan Messink, Geograf und Projektentwickler, Essen
Romana Milovic, Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft, Essen
Tuncer Kalayci, Kommunales Integrationszentrum, Essen
Datum: Mi, 13.7.2022, 18 - 21 Uhr
Teilnahme nur nach Anmeldung.
Der Treffpunkt wird nach der Anmeldung bekanntgegeben.
Teilnahmebedingungen und Sicherheitshinweise
Auf allen Führungen und bei allen Aktionen gilt die Straßenverkehrsordnung StVO. Diese ist unbedingt zu beachten und einzuhalten. Es gibt keine Ausnahmen.
Besonders weisen wir darauf hin, dass niemals in einem sogenannten „Verband“ gegangen oder gefahren wird. Rote Ampeln und sonstige Verkehrszeichen, sind unbedingt zu beachten, auch wenn die Führung sich weiterbewegt. Alle Verkehrszeichen und Verkehrsregeln sind insofern wie im Tagesgebrauch zu beachten. Die Tourenführer und die Veranstalter tragen keinerlei Verantwortung für das Verhalten der Teilnehmer. Jeder Teilnehmer bewegt sich eigenverantwortlich bei den Führungen und Veranstaltungen.
Wir bitten bei den Führungen ganz besonders um vorsichtiges, umsichtiges und aufmerksames Verhalten im Straßenverkehr.
Die Teilnahme an den Führungen und Veranstaltungen erfolgt auf eigene Gefahr. Ein Anspruch auf Teilnahme entsteht durch die Anmeldung nicht. Bei Ausfall der Veranstaltung hat der Teilnehmer keine Entschädigungsansprüche.
Auf allen Veranstaltungen gelten die tagesaktuellen Coronaregelungen des Landes NRW.
The city of tomorrow
A tour exploring urban development, taking Berliner Platz as an example
Karl Ernst Osthaus’ “Hagen Impulse” sought to merge the complexity of urban needs into a single, grand design that brought all disciplines together. Essen’s current cityscape around Berliner Platz shows a different reality, one characterised by the clash of very different architectures and urban use scenarios. With this comes the issue of urban planning and its ability to provide a suitable operational framework for future society. These inner city contexts in particular – the core of a living urbanity – are under a great deal of pressure in this regard. The pandemic and overall rise of online retail have raised questions about the significance of a city centre previously touted as the heart of “Einkaufsstadt” (shopping city) Essen. Yet these events can also be seen as an opportunity to rethink city centres, to consider them anew as a recultivated space for an urban society between life and work, leisure and culture.
Led by experts from the fields of planning, culture, and urban development, we set out to explore requirements for a sustainable urbanity of the future. The tour begins in City Nord, a district that combines such classic uses as shops and department stores with migrant housing and trendy hangouts – over a very small area. Yet even this lively area suffers from the problems affecting so many inner-city locations. The question here is what role culture and concepts for a creative district play in city planners’ considerations for future city centre development.
A bordering district, Grüne Mitte Essen, constitutes the main residential area for new Esseners and city centre lovers alike. It juxtaposes Brutalist university buildings and the vibrant Nordviertel (Essen’s northernmost borough) with modern structures in the townhouse style. Then, on Berliner Platz, we find a transport architecture that appears straight from the car-friendly city concepts of the 1960s. Tied to the original entrance to “Krupp city”, it finds a blend of the latter’s industrial buildings with the plaza’s own furniture stores including IKEA – retail giants usually found on a city’s greener outskirts. Those wandering between its shopping havens and many, multi-storey car parks might inadvertently find themselves in what is left of a terraced housing estate that is now used as a red-light district.
With an eye to this “clash of architectures,” we ask about ideas for the city of tomorrow –concepts that should be considered today.
Martin Harter, Divisional Director for Urban Planning and Building, Essen
Stefan Messink, geographer and project developer, Essen
Romana Milovic, Department of Cultural and Creative Industries, Essen
Tuncer Kalayci, Kommunales Integrationszentrum, Essen
When: Wed, 13 July 2022, 6 p.m. – 9 p.m.
Advance booking required.
Participants will be informed about the meeting point after booking.
Förderer
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Kontakt
MAP Markus Ambach Projekte GmbH
Email: post@markusambachprojekte.de
Telefon: +49 (0) 211 15927623
Besuchszeiten
Festivalzentrum Berliner Platz und alle Ausstellungsorte:
Di – So, 12 – 20 Uhr